Lernstress erkennen und verstehen

Lernstress erkennen und verstehen

Wer kennt es nicht, der Prüfungstermin rückt näher und der Lernstress erhöht sich. Eigentlich lernt man schon sehr viel, doch dem eigenen Lernplan hängt man schon hinterher. Der Lerndruck steigt und steigt und mit ihm der Stress. Und genau diese Kombination aus Druck und Stress ist sehr kontraproduktiv. Denn sie sorgen dafür, dass du nicht deine volle Leistung abrufen kannst! Warum dem so ist und wieso dies gerade in Prüfungen so gefährlich ist, erklärt dieser Blog-Artikel.

Warum ist Lernstress schlecht für das Lernen?

Unser Gehirn schüttet unter Stress die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol aus. Dies ist gut, wenn du vor einem angreifenden Säbelzahntiger weglaufen musst, aber nicht, wenn du neue Inhalte lernen möchtest!

Die hormonellen Stoffe erschweren den Speichervorgang in deinem Gehirn. Gleichzeitig werden deine Muskeln aktiviert. Du könntest jetzt also einen hervorragenden Sprint hinlegen. Aber das hilft in den meisten Lern- und Prüfungssituationen kaum weiter.

Apropos Prüfungen, was für das Abspeichern des Gelernten gilt, trifft auch auf das Abrufen von Informationen, bspw. in Prüfungssituationen, zu. Der typische Blackout ist häufig die Folge.

Lernstress ist doppelt negativ!

In Prüfungssituationen kommt häufig noch eine gewisse Nervosität hinzu, die sich nicht immer vermeiden lässt (Tipps dazu gibt es demnächst auf diesem Blog!). Aber den Lernstress im Vorfeld kannst du steuern! Setzt man sich beim Lernen zu sehr unter Druck, werden ebenfalls die negativen Stresshormone ausgeschüttet und blockieren das Merken, bzw. verknüpfen Stress und die zu lernende Information.

Dies sind zwei unterschiedliche Dinge, die es beide zu berücksichtigen gilt. Stressen wir uns beim Lernen zu sehr, fällt es uns umso schwerer, neue Inhalte zu verstehen und zu merken. In der Folge brauchen wir beim Lernen schlichtweg länger. Zeit, die wir meistens nicht haben.

Die Kopplung von Stress an das Gelernte!

Der zweite Faktor ist hingegen weniger bekannt, aber umso bedeutender! Dabei ist es wichtig zu wissen, dass unser Gehirn neues Wissen nie als einzelne isolierte Information abspeichert. Unter anderem deshalb funktioniert das sture Vokabelpauken im Sprachenunterricht auch so schlecht.

Vielmehr lernt unser Gehirn den Kontext und was uns umgibt immer mit. Dies ist grundsätzlich nichts Negatives und wir werden diesen Tapeteneffekt, wie ihn Vera F. Birkenbihl nennt, in einem der zukünftigen Artikel positiv nutzen.

Lernstress hingegen ist in diesem Zusammenhang doppelt negativ, denn genau dieses Stress-Gefühl wird ebenfalls mitgelernt! Unser Gehirn verknüpft bei der Prüfungsvorbereitung das Gelernte mit dem negativen Stress und der Ausschüttung von Stresshormonen. Beim Abrufen deines Wissens (bspw. während einer Prüfung) verfällt dein Gehirn aufgrund der Verknüpfung dann wieder in den Stressstatus. Der oben beschriebene Effekt der Stresshormon-Ausschüttung kommt in Gang. Mit all seinen unschönen Konsequenzen, der Muskelaktivierung und der Gedankenblokade.

Fazit – Stressfrei lernen ist elementar!

Berücksichtigen wir die Funktionsweise unseres Gehirns, ist Lernstress, wie gesehen, durchweg negativ. Deswegen solltest du unbedingt versuchen, locker zu bleiben. Nutze den für dich optimalen Aufnahmekanal (a.k.a. Lerntyp) und beginne frühzeitig mit dem Lernen. Gleichzeitig solltest du dich nicht selbst zu sehr unter Druck setzen (lassen). Lernen funktioniert am besten, wenn wir entspannt sind!

So kannst du die Negativ-Spirale und die Stresshormon-Ausschüttung verringern und in Prüfungssituationen dein Wissen immer abrufen. Denn nichts ist ärgerlicher als die Antwort eigentlich zu kennen, in der entscheidenden Situation aber nicht darauf zurückgreifen zu können.

 

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Christian Roth

Christian ist Blogger auf und Gründer von Testario. Seit 2005 ist er im Bildungssektor, insbesondere im Bereich Executive Education, tätig. Darüber hinaus ist er Doktorand an der Goethe Universität, Frankfurt.

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